R – wie Refill Cask

Whisky ABC - R wie Refill Cask

Was bedeutet der Begriff Refill Cask?

Aus dem Englischen übersetzt versteht man unter Refill Cask ein wiederbefülltes Fass.

Was macht ein Refill Cask aus?

Ein Refill Cask ist ein Fass, welches mindestens zweimal befüllt wurde, sei es mit New Make oder mit bereits gereiftem Whisky. Es handelt sich also um ein Fass, in dem bereits Whisky gereift ist und das anschließend ein zweites Mal für die Reifung von Whisky zum Einsatz kam.

Welche Refill Fässer gibt es?

Da gibt es keine Grenzen. Es kann sich um ehemalige Bourbon-, Sherry-, Port-, Rum-, Rotwein Fässer, etc., handeln. Wichtig für die Nomenklatur ist nur, dass in diesem Fass, egal von welcher Herkunft, bereits einmal Whisky reifte, bevor es erneut befüllt wurde.

Wie wird ein Bourbon Fass zu einem Refill Cask?

Ein Bourbon Fass ist ein Fass, meist mit einem Fassungsvermögen von 190 Litern (American Standard Barrel), welches aus frischer amerikanischer Weißeiche gefertigt ist und vor der Befüllung mit dem frischen Destillat („White Dog“) innen mittels einer offenen Flamme ausgekohlt wurde. Nach einer Mindestreife von zwei Jahren darf sich dieser Inhalt Bourbon Whiskey nennen und das Fass kann entleert werden. Diese Fässer dürfen in den USA nicht erneut für die Reifung von Bourbon eingesetzt werden und werden daher in andere Länder exportiert. Wenn so ein ehemaliges Bourbon Fass nun mit frischem Destillat oder einem Whisky z. B. von einer schottischen oder deutschen Brennerei befüllt wird, wird dieses Fass als First-fill Bourbon Cask bezeichnet, also als ein erstbefülltes Bourbon Fass. Wird dieses Fass nach Entleerung erneut befüllt, bezeichnet man dies das als Second-fill (zweitbefüllt), auch Refill Cask genannt. Und bei einer weiteren Belegung spricht man von Third-fill (drittbefüllt) bzw. ebenfalls von einem Refill Cask.

Was ist der Unterschied zwischen Refill und Second-Fill?

Refill Cask ist der Oberbegriff und beinhaltet sowohl ein Second-fill Cask, Third-fill Cask, usw. Die Bezeichnungen Second- und Third-fill sind spezifischer und geben die genaue Anzahl der Whisky-Vorbelegungen des Fasses an. In diesem Fall eben Zeit- oder Drittbefüllung. Die Bezeichnung Refill Cask ist diesbezüglich unspezifischer, da die genaue Anzahl der Vorbelegungen mit Whisky (mindestens ein Mal) nicht daraus hervorgeht.

Wie oft wird ein Fass wiederbefüllt?

Dies hängt von der Philosophie der jeweiligen Destillerie ab. Manche füllen ihre Fässer immer nur maximal zweimal und sortieren dann die Fässer aus. Andere wiederum nutzen die Fässer ein drittes oder gar viertes Mal.

Gibt ein Refill Cask überhaupt noch Aromen ab?

Durchaus. Klar ist aber auch, dass mit jeder Reifung die Aromastoffe, die in den Dauben enthalten sind, weniger werden, da sie bei jeder Belegung von dem reifenden Destillat herausgelöst werden.

Welchen Vorteil bringt die Belegung eines Refill Casks?

Wenn beispielsweise ein Destillat bzw. Whisky in einem sehr aktiven Fass reifte und bereits deutliche Holznoten angenommen hat, dann kann es sinnvoll sein, den Inhalt dieses aktiven Fasses in ein Refill Cask umzufüllen. Dadurch kann zwar der Whisky durch Oxidation mit Luftsauerstoff und durch andere chemische Reaktionen weiter reifen, jedoch werden keine intensive Holzaromen vom Fass mehr an den reifenden Inhalt abgegeben.

Gibt es Whiskys, die besonders in Refill Casks gereift werden?

Das ist schwer zu sagen. Es gibt immer wieder Single Malt Whiskys, die ihre ganze Reifezeit in einem Refill Cask verbracht haben. Manches Mal fällt auf, dass gerade Grain Whiskys, vornehmlich solche mit einem Alter von 20 Jahren und mehr, aus Refill Fässern stammen. Der Vorteil ist eben, dass das Holz nicht mehr so intensive Aromen an den reifenden Inhalt abgibt und dadurch der Destillerie-Charakter des Whiskys länger erhalten bleibt und sich weiter entwickeln kann, ohne vom Fass oder dem vorherigen Inhalt „erschlagen“ zu werden.

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