
Wie werden Whiskyfässer gelagert?
Whiskyfässer werden in der Regel liegend gelagert. Dies ist die traditionelle Art der Fasslagerung.
Wie werden die Reifefässer bei St. Kilian gelagert?
Bei St. Kilian reift der Whisky liegend, wobei die Fässer auf verzinkten Stahlgestellen, den sogenannten Racks, liegen. Die Öffnung des Fasses, das Spundloch, zeigt dabei nach oben. Jedes Rack kann zwei Fässer aufnehmen und lässt sich relativ leicht stapeln. Vier bis maximal fünf solcher Racks können übereinandergestapelt werden. Damit dies gut funktioniert, müssen die Fassgrößen pro Rack paarweise zueinander passen. Solche Metallgestelle sind in der Bier- und Weinindustrie weit verbreitet.
Wie viele Gestelle werden bei St. Kilian übereinandergestapelt?
In den Lagerhäusern unserer Bunker City im Odenwald lagern bis zu drei solcher, mit Fässern bestückter Metallgestelle übereinander. Diese Lagerung ähnelt stark einem traditionellen, schottischen Lagerhaus, dem sogenannten Dunnage Warehouse.
Was ist ein Hochregallager?
Ein Hochregallager ist ein modernes Lagerhaus, das viel größer ist als ein Dunnage Warehouse und für größere Mengen an liegend gelagerten Fässern konzipiert wurde. Die Temperatur in einem solchen Regallager schwankt jahreszeitlich stärker als in einem Dunnage Warehouse, und innerhalb des Hochregallagers kann es zu größeren Temperaturschwankungen zwischen den oberen und unteren Regalfächern kommen.
Werden Fässer immer liegend gelagert?
Nein. Whiskyfässer können auch stehend gelagert werden. Dies ist in einem sogenannten Palettenlager der Fall. Darin wird der verfügbare Platz besser genutzt, indem die Fässer enger aneinander gepackt auf Holzpaletten gestellt und übereinandergestapelt werden. Diese Art der Fasslagerung wird oft in Irland praktiziert, wo sechs Fässer auf einer Palette stehen und diese übereinander bis zu sieben Paletten gestapelt werden.
Welche Vorteile bietet die liegende Lagerung auf Stahlgestellen?
Bei dieser Art der Lagerung mit dem Spundloch nach oben kann man auf bequeme Weise eine Probe des gereiften Whiskys aus dem Fass entnehmen. Dadurch lässt sich der Reifegrad eines Whiskys jederzeit überprüfen, ohne dass das Fass im Lagerhaus – mehr oder weniger aufwändig – bewegt werden muss. Zum anderen können die Fässer auf den Metallgestellen bequem mittels eines Gabelstaplers bewegt werden, was das Handling enorm vereinfacht. Sogar ganze Fassblöcke können auf diese Weise bewegt werden.
Muss bei der liegenden Fasslagerung die Position des Spundlochs beachtet werden?
Im Prinzip nicht. In den großen Hochregallagern in Schottland oder den USA werden die Fässer durch Rollen in die Lagergestelle hinein und wieder herausbewegt, ohne auf die Position des Spundlochs zu achten. Daher ist es notwendig, dass das Spundloch des Fasses mit einem Holzstopfen (Holzspund) und einem Spundlappen gut abgedichtet wird. Bei St. Kilian befindet sich das Spundloch des Fasses auf dem Stahlgestell immer oben. Dieses ist zudem mit einem lebensmittelechten Silikonstopfen abgedichtet, der sich im Gestell leicht vom Fass entfernen lässt und so den bequemen Zugang zur Probenentnahme ermöglicht.
Was muss bei der stehenden Lagerung auf Paletten beachtet werden?
Ein wichtiger Punkt bei der stehenden Lagerung von Whiskyfässern ist die Gefahr von Leckagen. Wenn die Fässer auf dem Kopf stehen, wird ein ziemlicher Druck auf den Fassboden ausgeübt, der nicht in die Richtung geht, für die die Fässer konzipiert wurden, um der Kraft standzuhalten. Das Ergebnis ist oft ein mehr oder weniger stark gewölbter Fassdeckel, wodurch es zu jenen Undichtigkeiten kommen kann. Bei der liegenden Lagerung von Fässern wird dieser Druck seitlich über die Fassdeckel nach unten geführt, ohne dass sich diese dabei deformieren.
Warum hat sich St. Kilian für die Metallgestelle entschieden?
Die vielen Vorteile, die diese Art der Fasslagerung bieten, haben uns dazu veranlasst, Metallgestelle in unseren Lagerhäusern zu implementieren. Für den Transport und das Handling der Fässer, die bei uns in der Destillerie in Rüdenau befüllt und bis zu unseren Lagerhäusern in die Bunker City transportiert werden müssen, sind diese verzinkten Stahlgestelle ideal und haben sich bislang hervorragend bewährt. Zudem sorgt diese Art der Lagerung auf Stahlgestellen für eine gute Luftzirkulation, da die Fässer ausreichend Abstand zueinander haben, was letztlich auch einer optimalen Reifung zugutekommt.
Reifen bei St. Kilian alle Fässer liegend?
Nein. In geringem Umfang lagern wir Fässer auch stehend zu je vier Fass pro Palette. Dies gilt ausschließlich für Bourbon Fässer, um etwas Platz bei dieser Fassart einzusparen. Zudem betrachten wir dies als Experiment, um zu sehen, wie sich diese Stehendlagerung auf die Reifung unseres Whiskys in Bourbon Fässern auswirkt.