Sieben auf einen Streich
Auf dem Weg zum Single Malt Whisky: unsere Reihe „The Spirit of St. Kilian“
Was lange währt, wird endlich gut: Unser erster Whisky Signature Edition „One“ hat nun nach drei Jahren Reifezeit die Fässer verlassen. Drei Jahre, in denen wir experimentiert, kreativ geblendet und uns geschmacklich ausgetobt haben, um die besten Fässer und Zutaten zu unserem Single Malt Whisky reifen zu lassen. Eine Wartezeit, die für alle Whiskys gilt. Kann man sie geschmacklich verkürzen? Aber sicher! Dafür kreierten wir unsere Reihe „The Spirit of St. Kilian“: Noch keine drei Jahre alt, dafür aber umso spannender.
„The Spirit of St. Kilian“
Dafür holten wir den Spirit nach 8 bis 27 Monaten aus den Fässern. Das Ergebnis: Fassgelagerter Brand, der bestens die künftige Geschmacksvielfalt unseres Whiskys aufzeigt. Aus diesem Grund reifte unser Destillat von Anfang an in unterschiedlichen Fässern. Und wir? Konnten sehen, wie sich der Spirit in ganz unterschiedlichen Casks verhält, welche Auswirkungen die Hölzer auf spätere Fasskombinationen hat und besonders wichtig: wie der Geschmack bei unseren Fans ankommt. Komplex und überraschend haben wir den Weg zu unserem ersten Single Malt Whisky gestaltet. Und den kannst du hier im Überblick nochmal mitgehen und erleben.
Batch 1 – gereift im American Quarter Cask der Garrison Brothers
18 Monate lang ließen wir unser Batch 1 reifen, für das wir das Beste aus allen Whisky-Kulturen miteinander vereint haben: Pilsener Braumalz der Firma Weyermann aus Deutschland und Spezialhefe aus Schottland. Destilliert haben wir in unseren zwei 6.000-Liter-Kupferbrennblasen des schottischen Traditionsherstellers Forsyths. Was die Fassauswahl angeht, waren wir für den Auftakt der Reihe „The Spirit of St. Kilian“ auf der Suche nach einem ganz besonderen Bourbon. Gefunden haben wir ihn in den USA, genauer gesagt in einer texanischen Craft-Destillerie. Dan Garrison, Senior Chef der Garrison Brothers Distillers, überließ uns einige seiner American Quarter Casks. In diesen 50 bis 55 Liter fassenden ehemaligen Bourbon-Whisky-Fässern reifte die erste Auflage unseres „Spirit of St. Kilian“. Das Besondere: Der Malzbrand reift in diesen kleinen Fässern zwei- bis dreimal so schnell wie in Standard Barrels mit 200 Litern Fassungsvermögen. So war unsere erste Abfüllung des „Spirit of St. Kilian“ bereits vergleichbar mit einem drei bis fünf Jahre alten NAS Whisky. Nur sechs Fässer haben wir für unseren ersten Spirit ausgewählt, damit noch genug für unseren allerersten Whisky übrigblieb. Das Resultat: Ein intensiv fruchtig-süßer und komplexer Spirit, den wir im April 2016 destillierten. Innerhalb kürzester Zeit war er ausverkauft. Und wir? Hoch motiviert, weiterzumachen.
Batch 2 – gereift in drei unterschiedlichen Eichenfässern
Unser Master Distiller Mario Rudolf wählte für das zweite Batch neue, unbelegte 190-Liter-Casks aus. Aus amerikanischer Weißeiche und europäischer Eiche gefertigt, gaben sie Batch 2 eine kräftige Süße und würzige Noten. Aus drei unserer Fässer füllten wir nach 15 Monaten Reifezeit im Jahr 2016 einen bernsteinfarbenen Spirit mit einem milden, süßen Geschmack nach Honig, Kräutern und Früchten ab. Dabei kam unser original schottisches Equipment voll zum Einsatz: Unsere Pot Stills ergänzt ein sogenannter „Reflux-Condenser“. Von Forsyths nur äußerst selten gebaut, handelt es sich hierbei um eine Kühlschlange im Lyne Arm. Sprich: Das Rohr an der Spitze der Brennblase. Alle Dämpfe, die vor Erreichen des Condensers am Ende des Lyne Arms kondensieren, fließen zurück in die Brennblase und werden erneut destilliert. Dieser Rücklauf, auch „Reflux“ genannt, hat einen entscheidenden Einfluss auf unsere Spirits. Ein starker Rückfluss sorgte beispielsweise für einen weicheren New Make – wie wir ihn für „The Spirit of St. Kilian“ verwendeten.
Batch 3 – unser fruchtigster Spirit
In die Karibik reisten wir geschmacklich bei unserer dritten Abfüllung: Batch 3 reifte nämlich in ehemaligen Rumfässern aus Jamaika. Ursprünglich hatten diese Fässer aus amerikanischer Weißeiche ein Fassungsvermögen von 190 Litern. In aufwendiger Handarbeit haben wir daraus kleine 30-Liter-Fässer gefertigt. In ihnen reifte unser Destillat etwa dreimal so schnell und konnte in seiner Komplexität nach gerade mal acht Monaten mit jahrelang gelagerten Bränden aus großen Fässern mithalten. Grund dafür ist das geringe Volumen im Verhältnis zur Oberfläche im Fass. Heißt: In kleinen Fässern intensiviert sich der Kontakt des Spirits mit dem Holz. Drei solcher Ex-Rumfässer füllten wir für die dritte Auflage des Spirit of St. Kilian ab. Das Ergebnis? Ein sommerlich-frischer Spirit, der nach süßen karibischen Früchten duftet und am Gaumen leicht-milde Eichenholznoten verströmt – und nach kürzester Zeit ausverkauft war.
Batch 4 – jetzt kommt Torf ins Spiel
Bei „The Peat Marriage“ – unserem vierten Batch – war der Name Programm: Wir produzierten zum ersten Mal einen rauchigen fassgelagerten Malzbrand. Dieser reifte für mindestens 16 Monate in sieben verschiedenen Eichenholzfässern. Erinnert dich das an Whiskys der Insel Islay? Das ist gewollt. Aber: Wir haben dem Tropfen natürlich unsere eigene Handschrift verpasst. Dafür füllten wir zwei ehemalige Whisky-Fässer einer Islay-Brennerei mit unserem nicht-rauchigen, mild-fruchtigen und preisgekrönten White Dog ab. Um Batch 4 – einen rauchigen und gleichzeitig fruchtig-malzigen Spirit –zu kreieren, setzten wir auf zwei unterschiedliche „Geschmacksquellen“ und blendeten diese zu unserem „The Peat Marriage“: Dafür destillierten wir zum einen nicht-rauchiges Malz zu unserem White Dog. Zum anderen brannten wir über Torffeuer getrocknetes Malz zu unserem Turf Dog. Der rauchige Turf Dog reifte anschließend in einem Virgin Oak Cask – einem 190-Liter-Fass aus amerikanischer Weißeiche. Diese Fassart versetzte den Spirit mit kräftigen Holz- und Würznoten. Zum anderen lagerte der Turf Dog in vier ehemaligen kleinen Bourbon-Fässern der texanischen Garrison Brothers Distillery. Da der Spirit in den 55-Liter-Quarter-Casks schneller als in den großen reifte, erhielten wir in vergleichbar kurzer Zeit harmonische Whisky-Aromen von Vanille, Honig und Marzipan – gepaart mit konzentrierten Torfnoten.
Batch 5 – Spätsommer im Glas
Gelagert für mehr als 27 Monate in ehemaligen italienischen Amarone-Weinfässern, schmeckt unser Batch 5 nach fruchtigen Pflaumen, frischen Landäpfeln und einem Hauch von Marzipan. Destilliert haben wir unseren Spirit im April 2016. Die Amarone-Fässer, in denen Batch 5 lagerte, stammen von Claudio Lenotti aus der norditalienischen Weinregion Valpolicella. Mit ihm verbindet uns die gleiche Philosophie, was Qualität betrifft. Und das Besondere am Amarone? Da die Trauben nach der Lese mehrere Monate getrocknet werden, verlieren sie bis zur Hälfte ihres Gewichts und entwickeln dadurch eine unglaubliche Zucker- und Geschmackskonzentration. Was wir im Frühling vor drei Jahren abfüllen konnten, war daher eine leckere Mischung von Früchten, Rotweinnoten und Marzipan im Glas, die an laue Spätsommerabende erinnert.
Batch 6 – kräftiger Rauch trifft auf feine Süße
Unter dem Motto „Bourbon meets Sauternes“ füllten wir Batch 6 unseres „Spirit of St. Kilian“ ab. Er lagerte für mindestens 21 Monate in drei unterschiedlichen Eichenholzfässern. Wie der Name der Abfüllung bereits verrät, handelt es sich bei der zugrundeliegenden Fasskombi um Ex-Bourbon-Casks aus den USA und französische Sauternes-Weißweinfässer. Fundament des Malzbrandes ist unser preisgekrönter Turf Dog. Doch für diese Kreation legten wir noch eine (Torf)-Schippe drauf: Für unsere zweite Abfüllung mit charakterstarker Torfnote verwendeten wir zum ersten Mal unser „Turf Beast“ – einen Spirit aus stark getorftem Highland-Malz mit einem Rauchanteil von 92 ppm. Um ein breiteres Aromenspektrum zu kreieren, reiften die torfigen Anteile in unterschiedlichen amerikanischen Bourbon-Fässern: drei klassischen Ex-Bourbon-Barrels aus Kentucky mit 195 Liter Fassungsvermögen und einem 55 Liter fassenden Quarter Cask der Garrison Brothers. Letztere kitzeln noch stärkere Vanille- und Honignoten aus dem Spirit heraus. Die 225-Liter-Sauternes-Weißweinfässer wiederum verliehen Batch 6 fruchtig-süße Aromen, die den torfigen Grundcharakter unseres Spirits perfekt ergänzen.
Batch 7 – von Fans für Fans
Batch 7 haben wir „Lucky Seven“ getauft. Denn: Die Abfüllung ist eine gemeinsame Kreation mit glücklichen Fans, die einmal Master Distiller sein durften. In Zusammenarbeit mit fünf St. Kilian Freunden wählten Master Distiller Mario Rudolf und Patrick „Pat“ Hock eine Kombination von Bourbon, Sherry und Virgin Oak Casks aus. So entstand ein recht komplexer Malzbrand mit fruchtig-vollmundigen Aromen reifer Äpfel und süßer Vanille, Butterscotch und würziger Eiche. Die geschmackliche Basis lieferten die ausgewählten amerikanischen Bourbon-Fässer. Sie verliehen dem Spirit typische Noten von Vanille und Butterscotch. Die Sherryfässer aus Spanien sorgten für reife Fruchtaromen mit Eindrücken von Sultaninen und Kakao. Die würzigen Holznoten stammen von dem Virgin Oak Casks aus frischer amerikanischer Weißeiche. Auf den Punkt gebracht: Unser Batch 7 ist ein angenehm fruchtig-würziger Spirit mit viel Charakter.