Auf den ersten Blick haben Gerste, Zuckerrohr und Trauben nicht viel gemeinsam. Doch im Kern verbindet sie ein entscheidendes Element: Zucker. Dieser ist die Grundlage der alkoholischen Gärung – ein Schlüsselschritt bei der Herstellung von Spirituosen und Wein. Doch die Art und Weise, wie diese Rohstoffe genutzt werden, unterscheidet sich deutlich.
Zuckerrohr und Trauben: Die Naturtalente
Zuckerrohr und Trauben machen es den Hefen leicht. Sie enthalten Zuckerarten wie Saccharose, Glukose und Fruktose, die die Hefen direkt in Alkohol umwandeln können. Lässt man Zuckerrohr- oder Traubensaft einfach offen stehen, setzen Wildhefen aus der Luft eine spontane Gärung in Gang. So entsteht ohne großen Aufwand Rum aus Zuckerrohr und Wein aus Trauben – unkompliziert und effizient.
Gerste: Der strategische Umweg
Gerste hingegen speichert ihren Zucker als Stärke, die für Hefen zu komplex ist. Hier kommt der Mälzprozess ins Spiel: Beim Mälzen und Maischen werden die Enzyme der Gerste aktiviert, die die Stärke in kleinere Zuckermoleküle aufspalten. Erst dann können die Hefen ihre Arbeit tun. Dieser zusätzliche Schritt ist entscheidend für die Whisky-Herstellung und prägt seinen einzigartigen Charakter.