W – wie Washback

Was ist ein Washback?

Ein Washback ist ein großer BehĂ€lter oder Tank, der bei der Herstellung von Whisky zum Einsatz kommt. Die deutsche Bezeichnung fĂŒr einen Washback ist GĂ€rbottich.

Was geschieht in einem Washback?

In einem Waschback findet die alkoholische GĂ€rung, auch Fermentation genannt, statt. Dabei werden die in der wĂ€ssrigen WĂŒrze gelösten Zucker und AminosĂ€uren durch Zugabe von Hefe unter Entwicklung von WĂ€rme in Alkohol (Ethanol), Kohlendioxid sowie eine Reihe von verschiedenen Aromastoffen biochemisch umgewandelt.

Woraus besteht ein Washback?

In der Whiskyindustrie kommen zwei Arten von Washbacks zum Einsatz. Sie sind entweder aus Edelstahl oder aus Holz gefertigt. Bei St. Kilian Distillers bestehen die Washbacks aus Douglasienholz. Dies wird auch als Oregon Pine bezeichnet, da dieser Nadelbaum hauptsĂ€chlich in den westlichen Regionen Nordamerikas wĂ€chst. Die einzelnen Dauben werden durch eiserne Ringe zusammengehalten, um die Dichtigkeit der GĂ€rbehĂ€lter zu gewĂ€hrleisten. Zudem sorgen Schilfstreifen zwischen den einzelnen Dauben fĂŒr eine zusĂ€tzliche Dichtung. Im Falle von lĂ€ngeren Stillstandzeiten der Washbacks ist die Zugabe von Wasser erforderlich, damit die Holzdauben in ihrem gequollenen Zustand verbleiben und somit die Dichtigkeit der GĂ€rbehĂ€lter gewĂ€hrt wird. Alle vier Washbacks besitzen jeweils einen aus mehreren Teilen zusammengesetzten Deckel, der aus Fichtenholz gefertigt ist.

Woher stammen die Washbacks?

Die vier GĂ€rbottiche bei St. Kilian Distillers stammen aus Schottland. Die Firma Joseph Brown (JB) Vats aus Dufftown im Herzen der Speyside baute diese Washbacks, die ein Fassungsvermögen von je 10.800 Liter haben. Nach ihrer Fertigstellung wurden sie mittels eines Tiefladers direkt nach RĂŒdenau transportiert, dort auf Stahlpodeste montiert und an das Rohrleitungssystem der Brennerei angeschlossen.

Was ist das Besondere an den Washbacks?

Bei St. Kilian haben wir einige zusĂ€tzliche Einbauten in unseren Washbacks vorgenommen. Ein RĂŒhrwerk am Boden der GĂ€rbottiche sorgt fĂŒr eine bessere HomogenitĂ€t und damit ideale Verteilung der Hefe im GĂ€rbottich, damit die Hefezellen ihre biochemische Arbeit optimal verrichten können. Die RĂŒhrwerke sind sehr schonend und langsam drehend konzipiert. So werden die ScherkrĂ€fte sowohl auf die Wash als auch auf die Hefe minimiert. Mittels zweier eingebauter Edelstahl-KĂŒhlplatten ist es möglich, wĂ€hrend der Fermentation die fĂŒr uns perfekte GĂ€rtemperatur zu halten. Seitlich in den Dauben befindet sich zudem ein ThermofĂŒhler, der die Temperatur in der Wash misst und bei Bedarf ein Signal an die KĂŒhlplatten weiterleitet, damit die GĂ€rtemperatur nachreguliert werden kann. Der wĂ€hrend der GĂ€rung erzeugte Schaum wird mittels eines rotierenden Eisenrohres oberhalb des FlĂŒssigkeitspegels mechanisch zerschlagen, um ein mögliches ÜberschĂ€umen des Washbacks zu verhindern. Nach der GĂ€rung werden die am Boden befindlichen Hefezellen durch das eingebaute RĂŒhrwerk aufgewirbelt, wodurch ein Abpumpen des erhaltenen, etwa achtprozentigen Bieres erleichtert wird.

Was ist Kohlendioxid?

Kohlendioxid (umgangssprachlich, eigentlich Kohlenstoffdioxid) ist ein Gas, welches als Nebenprodukt bei der alkoholischen GĂ€rung entsteht. Es ist farb-, geruch- und geschmacklos. Kohlendioxid ist in höheren Konzentrationen jedoch gesundheitsschĂ€dlich: Ab einem Anteil von etwa fĂŒnf Prozent Kohlendioxid in der eingeatmeten Luft treten Kopfschmerzen auf. LĂ€ngeres Einatmen von höheren Konzentrationen von etwa acht Prozent und mehr kann zum Tod fĂŒhren.

Wie wird Kohlendioxid aus den Washbacks entfernt?

An der Seite unserer hölzernen Washbacks befinden sich mehrere AnschlĂŒsse mit Rohren, die in ein grĂ¶ĂŸeres Sammelrohr mĂŒnden. Über dieses Sammelrohr und dessen GefĂ€lle gelangt das Kohlendioxid, welches schwerer als Luft ist, nach außen ins Freie.

Wie werden die Washbacks gereinigt?

Nach der GĂ€rung werden die ĂŒber den Boden entleerten Waschbacks zunĂ€chst mit kaltem Wasser ausgespritzt und anschließend bei geschlossenem Deckel fĂŒr etwa 30 Minuten bei ĂŒber 85°C mit heißem Wasserdampf gereinigt. Da das Douglasienholz keine absolut glatte OberflĂ€che besitzt, können Hefen und Bakterien – allen voran MilchsĂ€urebakterien – in den mikroskopisch kleinen Löchern des Holzes diese Dampfprozedur ĂŒberleben und spĂ€ter, gerade bei unseren langen GĂ€rzeiten von 65 Stunden, ihren Beitrag zur KomplexitĂ€t der Wash leisten.

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