Sherry-seasoned Casks können nicht nur für das Finishing, sondern auch für die vollständige Reifung eines Whiskys genutzt werden. Doch wie unterscheiden sich diese beiden Methoden und wie beeinflussen sie den Geschmack?
Finishing – Der Sherry-Kick am Ende
Beim Finishing erhält der Whisky in den letzten Monaten der Reifung einen intensiven Schub an Sherry-Noten. Aromen wie Trockenfrüchte, Nüsse und süße Gewürze, die sich im Fassholz angereichert haben, werden schnell an den Whisky abgegeben und verleihen ihm eine spannende Tiefe.
Vollreifung – Die ganze Bandbreite
Wird ein Whisky vollständig in Sherry-seasoned Casks gereift, wie es bei St. Kilian Distillers gängige Praxis ist, entfaltet sich nicht nur der Sherry-Einfluss, sondern auch die langjährige Wechselwirkung zwischen Holz und Spirit. In den ersten Jahren geben die Fässer intensive Sherry-Aromen wie Trockenfrüchte und süße Gewürze ab. Nach etwa 3 bis 4 Jahren lässt dieser Einfluss nach, da die meisten löslichen Aromen bereits vom Holz ins Destillat übergegangen sind.
Mit der Zeit kommen dann zunehmend holzbetonte Noten wie Vanille, Eiche und Gewürze hinzu, die dem Whisky zusätzliche Tiefe verleihen. Auch natürliche Prozesse wie Oxidation mit Luftsauerstoff und Verdunstung („Angels’ Share“) tragen maßgeblich zur komplexen Aromastruktur bei.
Fazit
Whisky aus Sherry-seasoned Casks, die für die Vollreifung verwendet werden, vereint nicht nur Sherry-Aromen, sondern auch tiefe, holzbetonte Noten. Das Ergebnis: ein vielschichtiger, perfekt ausbalancierter Whisky.