Der dritte Teil der St. Kilian Genesis

Genesis 3

Der dritte Teil der St. Kilian Genesis

Credit Titelbild: Raimar von Wienskowski

Rüdenau

Rüdenau liegt in Unterfranken und ist mit 760 Einwohnern eine der kleinsten selbstständigen Gemeinden Bayerns. Der Ort erstreckt sich auf einer Fläche von rund 4 Quadratkilometern und ist ca. 85 km von Frankfurt entfernt. Er liegt eingebettet in idyllischen Obst- und Blumenwiesen in einem Talkessel zu dem es nur eine Zufahrt und Ausfahrt gibt. Die Einwohner züchten Schafe und Bienen und bauen ihr eigenes Obst an. Das benachbarte Odenwald Höhendorf Mainbullau beherbergt einen Sportflughafen, von dem aus man in weniger als 10 Min Rüdenau erreicht.

Rüdenau wird auch als Drei-Brunnen-Dorf bezeichnet. Die drei Dorfbrunnen rauschen heute noch wie vor Hunderten von Jahren und plätschern ihr Lied dahin. Der Ottilienbrunnen, der grösste der drei, wird heute vielfach als das Symbol für Rüdenau bezeichnet.Die drei Wellenlinien auf dem Wappen von Rüdenau kennzeichnen die drei Brunnen:

Auch die St. Kilian Whisky Destillerie verfügt über eine eigene Quelle. Laut den Aussagen der älteren Generationen verfügt das Quellwasser in Rüdenau über besondere Heilkräfte. Im ganzen 20. Jahrhundert pilgerten Menschen aus Nah und Fern nach Rüdenau, um sich mit dem Wasser der Ottilienquelle beispielsweise die Augen auszuwaschen, und so Leiden wie den grauen oder grünen Star zu heilen oder einfach nur das Augenlicht zu verbessern.

Noch ältere Überlieferungen gehen bis in die Zeit der Römer zurück. Der Fluss Main, nur einen Steinwurf von Rüdenau entfernt, trennt das Spessart Mittelgebirge vom Odenwald, in dem sich Rüdenau befindet. Der Main bildete für die Römer aber auch den natürlichen Limes, also die Grenze zwischen Germanien und dem damaligen römischen Reich. Sie befanden sich auf der Seite des Odenwalds und errichteten am Mainufer ein Castellum mit hunderten berittener Legionäre. Eine schnelle Eingreiftruppe quasi entlang der Mainlinie, für den Fall eines Übersetzens der Germanen von der Spessartseite kommend. Die Überreste des Römerkastells fand man ausserhalb von Kleinheubach am Main, nur wenige Kilometer von St. Kilian entfernt. Informationstafeln beschreiben dort heute die damalige Zeit und Taten der Römer. Der Sage nach bauten die Römer im Rüdenauer Tal damals schon Wein an und nutzen die Wasserquellen zur Versorgung der Legionäre und ihrer Pferde. Am Standort des heutigen Ottilienbrunnens verehrten die Römer „Wasserheilige“, die Wunder vollbringen konnten und Krankheiten und Verwundungen heilen konnten.

Weitere interessante Informationen zu Rüdenau und zur St. Kilian Destillerie finden Sie z.B. auch auf Wikipedia. Die Geschichte und die Eigentümer des Dorfes in der Zeit des Mittelalters hat Frankentourismus sehr schön zusammengefasst.

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